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Als Beschaffungsunternehmen fühlen wir uns von Line Up verantwortlich dafür, unsere Kunden und Interessenten über die aktuellen Entwicklungen in der Logistik- und Beschaffungsbranche zu informieren. Aktuell betreffen die wichtigsten Nachrichten der Branche das Rote Meer.
Das Rote Meer ist eine entscheidende Wasserstraße, die nicht nur für die umliegenden Länder, sondern auch für die weltweite Wirtschaft von großer Bedeutung ist. Es verbindet den Indischen Ozean mit dem Mittelmeer über den Suez-Kanal, einer der wichtigsten Handelsrouten weltweit, die Asien und Europa verknüpft. In jüngster Zeit hat sich die sicherheitspolitische Lage im Roten Meer jedoch dramatisch verändert, was zu erheblichen Störungen im globalen Handel geführt hat.
Die Huthi sind eine militante Bewegung im Jemen, die in den vergangenen Jahrzehnten Aufstände gegen die sunnitische Führung in der Hauptstadt Sanaa umgesetzt haben. Diese Bewegung hat sich aus einem lokalen Konflikt zu einem bedeutenden Akteur in der regionalen Politik entwickelt, der nun die Sicherheit und Stabilität weit über die Grenzen des Jemen hinaus bedroht. Die Angriffe zielen darauf ab, den gesamten Jemen zu regieren und Anerkennung zu erlangen, insbesondere indem jedes Schiff angegriffen wird, das israelische Häfen ansteuert oder von dort kommt.
In letzter Zeit haben die Huthi-Rebellen ihre Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer intensiviert, was direkte Auswirkungen auf den Suez-Kanal und die damit verbundenen Handelsrouten hat. Diese Angriffe haben dazu geführt, dass Schiffe erhebliche Umwege in Kauf nehmen müssen, oft mehr als 6.000 km über das Kap der guten Hoffnung, was zu Lieferverzögerungen von nahezu drei Wochen und erhöhten Transportkosten führt. Diese Situation betrifft zahlreiche Produktbereiche, von pharmazeutischen Produkten bis hin zu Konsumgütern.
Die folgende Graphik von Statista zeigt den Rückgang der Containerzahl im Zeitraum von Dezember 2023 bis Februar 2024 um 82%. Daran kann die Schwere der Situation ebenfalls gemessen werden.
Ein spezifischer, aktueller Vorfall war der Angriff auf das Handelsschiff Rubimar, das mit Düngemitteln beladen war. Dieser führte zu einem Ölteppich von 29 km Länge, eine direkte Folge der sich ausbreitenden Umweltverschmutzung im Meer.
Als Antwort auf die steigende Bedrohung haben die USA zusammen mit 20 weiteren Ländern eine Schutztruppe gebildet, um Handelsschiffe im Roten Meer zu sichern und direkte Angriffe auf Israel abzuwehren.
Die Angriffe der Huthi-Rebellen haben zu einer beispiellosen Erhöhung der Transportkosten geführt. Die Kosten pro Container von China zum Mittelmeer sind seit November des Vorjahres stark gestiegen, liegen aber immer noch unter dem Niveau der Corona-Krise, wo der Wert bei knapp 20.000$ pro Container lag.
Sollten neben den Huthi-Angriffen weitere Störungen auftreten, könnten die Lieferketten unterbrochen werden und Reedereien an ihre Kapazitätsgrenzen gelangen.
Experten warnen, dass ohne eine Lösung dieser Krise, die Angriffe und ihre Auswirkungen die globale Wirtschaft weiterhin stark beeinträchtigen werden.
Der Containerumschlag-Index misst die Anzahl der umgeschlagenen Container in Häfen weltweit und dient als Indikator für die Handelsaktivität und Effizienz der globalen Logistiknetzwerke.
Es ist eine positive Entwicklung des globalen Containerumschlag-Indexes bis Dezember 2023 zu sehen, reflektierend auf eine stabile globale Logistikbranche trotz Herausforderungen wie den Huthi-Angriffen im Roten Meer.
Diese positive Tendenz deutet darauf hin, dass der weltweite Handel resilient bleibt und in der Lage ist, sich effektiv an geopolitische Spannungen anzupassen.
Dennoch bleibt die Situation im Roten Meer volatil, mit wenig Anzeichen einer schnellen Beruhigung. Experten befürchten, dass sich die Sicherheitslage noch verschlimmern könnte und es bis zu einem Jahr dauern könnte, bis sich die Lage insgesamt beruhigt.
Für die Zukunft ist eine internationale Kooperation entscheidend, um die Sicherheit im Roten Meer zu gewährleisten und den globalen Handel zu stabilisieren. Es ist wichtig, dass alle betroffenen Akteure zusammenarbeiten, um eine dauerhafte Lösung für die Region zu finden.
In Reaktion auf die Situation im Roten Meer haben wir bei Line Up entscheidende Maßnahmen ergriffen, um als zuverlässiger Partner für unsere Kunden zu agieren:
Transparenz: Durch unser Supply Chain Dashboard bieten wir Kunden Echtzeit-Updates zu ihren Lieferungen, um eine fundierte Planung zu ermöglichen.
Kommunikation: Wir halten den Dialog mit unseren Kunden offen, informieren über mögliche Verzögerungen und arbeiten an individuellen Lösungen.
Anpassung und Recherche: Intern haben wir unsere Prozesse so angepasst, dass wir Recherchen über die Lage intensivieren, um proaktiv auf Veränderungen reagieren zu können.
Line Up verpflichtet sich, auch in herausfordernden Zeiten transparent, kommunikativ und vorausschauend zu handeln, um die Bedürfnisse unserer Kunden bestmöglich zu erfüllen.
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