Mehr Nachhaltigkeit im Einkauf – So geht’s!

Christina Peeters
Christina Peeters
2/28/2025

Lesezeit: 7 min.

Nachhaltigkeit im Einkauf Titelbild

Nachhaltigkeit im Einkauf ist kein Trend, sondern ein entscheidender Erfolgsfaktor. Unternehmen, die auf nachhaltige Beschaffung und eine transparente Lieferkette setzen, profitieren von langfristigen Wettbewerbsvorteilen, minimieren Risiken und optimieren ihr Einkaufsmanagement. Wir verraten, wie es geht.

Laut einer Analyse der Fraunhofer-Gesellschaft tragen nachhaltige Lieferketten zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks bei, indem sie umweltfreundlichere Produktions- und Transportmethoden fördern. Diese Erkenntnisse unterstreichen die wachsende Bedeutung von Nachhaltigkeit im Einkauf und die Notwendigkeit für Unternehmen, proaktiv nachhaltige Praktiken in ihren Lieferketten zu implementieren.

Warum nachhaltige Lieferketten so wichtig sind

Stakeholder-Erwartungen erfüllen

In den vergangenen Jahren sind die Anforderungen von Stakeholdern an Transparenz und nachhaltige Praktiken in der Lieferkette deutlich gestiegen. Unternehmen, die diese Erwartungen erfüllen, können sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.

Gesetzliche Vorgaben einhalten

Regulierungen wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) verpflichten Unternehmen dazu, menschenrechtliche und umweltbezogene Sorgfaltspflichten in ihren Lieferketten einzuhalten.

Reduzierung von Umweltauswirkungen

Nachhaltige Lieferketten zielen darauf ab, Umweltauswirkungen zu minimieren, soziale Standards zu erhöhen und wirtschaftliche Effizienz zu fördern.

Wirtschaftliche Vorteile

Ein nachhaltiger Einkauf kann langfristig die Kosteneffizienz fördern und lokale Wirtschaftskreisläufe stärken.

Warum das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz so wichtig ist

Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG), das seit dem 1. Januar 2023 in Kraft ist, schafft verbindliche Regeln für Unternehmen mit mindestens 3.000 Beschäftigten, seit 2024 gilt es auch für Unternehmen mit mindestens 1.000 Beschäftigten. Es verpflichtet sie, menschenrechtliche und umweltbezogene Risiken in ihren Lieferketten zu analysieren, vorzubeugen und bei Verstößen einzugreifen.

Damit verankert das LkSG Nachhaltigkeitskriterien als zentrale Anforderung im Einkauf. Unternehmen müssen aktiv Verantwortung für ihre gesamte Wertschöpfungskette übernehmen, anstatt sich nur auf direkte Geschäftspartner zu konzentrieren. Das führt zu einer stärkeren Kontrolle der Umwelt- und Sozialstandards – und treibt nachhaltige Geschäftspraktiken langfristig voran.

Nachhaltige Beschaffung & Lieferkettentransparenz: Wichtige Aspekte

Nachhaltigkeit in der Beschaffung bedeutet, ökologische, soziale und ökonomische Verantwortung entlang der gesamten Lieferkette zu übernehmen.

Ökologische Verantwortung: Umweltfreundliche Materialien wie recycelte oder biologisch abbaubare Rohstoffe reduzieren den Ressourcenverbrauch. Energieeffiziente Produktion und klimafreundliche Logistik minimieren Emissionen.

Soziale Verantwortung: Faire Arbeitsbedingungen umfassen Arbeitsrechte, existenzsichernde Löhne und sichere Arbeitsplätze. Transparenz in der Lieferkette stellt sicher, dass ethische Standards eingehalten werden.

Ökonomische Verantwortung: Nachhaltige Beschaffung fördert langfristige Kosteneffizienz und stabile Lieferketten. Die Einbindung lokaler Lieferanten stärkt regionale Wirtschaftskreisläufe.

Ein durchdachtes und transparentes Lieferantenmanagement ist entscheidend, um diese Nachhaltigkeitskriterien zu erfüllen. Unternehmen, die ihre Prozesse klar dokumentieren und kontrollieren, profitieren von langfristigen Partnerschaften, Risikominimierung und einer positiven Unternehmensreputation.

10 Maßnahmen für ein nachhaltiges Beschaffungsmanagement

1. Nachhaltige Lieferantenbewertung

Ein nachhaltiger Einkauf beginnt mit der Auswahl der richtigen Lieferanten. Definieren Sie klare Kriterien, um Lieferanten zu identifizieren, die soziale, ethische und umweltfreundliche Standards einhalten. Dazu können Aspekte wie CO₂-Reduktion, faire Arbeitsbedingungen oder der Einsatz umweltfreundlicher Materialien gehören. Nutzen Sie Lieferantenfragebögen, Zertifizierungen und unabhängige Audits, um fundierte Entscheidungen zu treffen.

2. Lieferkettentransparenz schaffen

Je komplexer Ihre Lieferkette, desto schwieriger ist es, deren Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Setzen Sie auf digitale Tools und Trackingsysteme, um eine transparente Lieferkette zu schaffen. So können Sie nachverfolgen, woher Ihre Rohstoffe stammen und ob Umwelt- oder Sozialstandards eingehalten werden. Blockchain-Technologien oder spezielle Softwarelösungen können dabei helfen, Daten in Echtzeit zu analysieren und potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen.

3. Umweltfreundliche Materialien priorisieren

Rohstoffe und Materialien haben einen erheblichen Einfluss auf die Umweltbilanz eines Unternehmens. Bevorzugen Sie recycelte oder erneuerbare Materialien und achten Sie auf ressourcenschonende Produktionsmethoden. Materialien mit anerkannten Umweltzertifikaten wie FSC (für Holz) oder GOTS (für Textilien) tragen dazu bei, nachhaltige Einkaufsentscheidungen zu fällen. Reduzieren Sie zudem unnötige Verpackungen und setzen Sie auf wiederverwendbare oder biologisch abbaubare Alternativen.

4. Zertifizierungen nutzen

Setzen Sie auf etablierte Umwelt- und Sozialstandards, um nachhaltige Beschaffung sicherzustellen. Zertifizierungen wie ISO 14001 (Umweltmanagement), Fair Trade oder das Cradle-to-Cradle-Prinzip bieten Orientierungshilfen für verantwortungsvolle Einkaufsentscheidungen. Diese Standards helfen nicht nur bei der internen Kontrolle, sondern bieten auch Ihren Kunden und Partnern Transparenz und Vertrauen.

5. Digitalisierung für mehr Transparenz

Nutzen Sie digitale Lösungen, um Nachhaltigkeitsaspekte effizient zu managen. Lieferantenmanagement-Systeme ermöglichen eine automatisierte Prüfung von Nachhaltigkeitskriterien. Plattformen zur Emissionsberechnung sowie zur Analyse von Umwelt- und Sozialrisiken helfen dabei, fundierte Entscheidungen zu treffen. KI-gestützte Systeme können zudem Muster in der Lieferkette erkennen und so Nachhaltigkeitsstrategien optimieren.

6. Kreislaufwirtschaft fördern

Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft reduziert Abfall und Ressourcennutzung. Setzen Sie auf langlebige Produkte, Wiederverwertung und Recycling. Entwickeln Sie Strategien, um Materialien am Ende ihrer Lebensdauer erneut in den Produktionskreislauf einzuführen. Auch das Konzept des "Product-as-a-Service" kann helfen, Materialverschwendung zu minimieren und nachhaltige Wertschöpfungsketten aufzubauen.

7. Partnerschaften für mehr Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit gelingt nur gemeinsam. Arbeiten Sie daher eng mit Lieferanten, Kunden und anderen Stakeholdern zusammen, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Durch langfristige Partnerschaften können Lieferketten optimiert, Umweltstandards eingehalten und soziale Verantwortung gefördert werden. Initiativen wie Branchenbündnisse oder Nachhaltigkeitsplattformen können hierbei wertvolle Impulse liefern.

8. Mitarbeiterschulung und interne Richtlinien

Nur wenn Nachhaltigkeit in der Unternehmenskultur verankert ist, kann sie langfristig erfolgreich sein. Schulen Sie Ihre Mitarbeiter in nachhaltigen Einkaufspraktiken und entwickeln Sie klare Richtlinien zur verantwortungsvollen Beschaffung. Interne Leitlinien helfen, Nachhaltigkeitsziele zu definieren und sicherzustellen, dass alle relevanten Akteure in Ihrem Unternehmen daran mitwirken.

9. CO₂-Emissionen im Einkauf reduzieren

Analysieren Sie den CO₂-Fußabdruck Ihrer Beschaffung und setzen Sie gezielte Maßnahmen zur Reduzierung um. Dies kann durch energieeffiziente Lieferketten, emissionsarme Transportmittel oder den Einsatz klimafreundlicher Produktionsmethoden erfolgen. Auch der Wechsel zu regionalen Lieferanten kann einen positiven Effekt haben und gleichzeitig Transportkosten senken.

10. Langfristige Einkaufsstrategien entwickeln

Nachhaltigkeit sollte nicht nur kurzfristig umgesetzt, sondern in die langfristige Einkaufsstrategie integriert werden. Setzen Sie auf kontinuierliche Verbesserungsprozesse und definieren Sie klare Nachhaltigkeitsziele für Ihren Einkauf. Durch strategische Planung und fortlaufende Optimierung können Sie einen nachhaltigen Einkauf langfristig als festen Bestandteil Ihrer Unternehmensstrategie etablieren.

Wie Line Up Sie für mehr Nachhaltigkeit unterstützt

Line Up unterstützt Unternehmen dabei, eine nachhaltige Beschaffungsstrategie zu implementieren. Dabei begleiten wir Sie als Full-Service-Partner durch den gesamten Beschaffungsprozess – von der Beratung über die Bemusterung und Serienfertigung bis hin zur Qualitätskontrolle, Importabwicklung und Logistiklösungen.

Ihr Mehrwert: Durch den Zugang zum globalen Beschaffungsmarkt und die Nutzung unseres digitalen Supply Chain Dashboards ermöglichen wir eine transparente und kontrollierte Lieferkette, die ein starkes Fundament für Ihren nachhaltigen Einkauf bildet.

Nachhaltiger Einkauf zahlt sich langfristig aus

Ein nachhaltiger Einkauf zahlt sich für Unternehmen mehrfach aus: Er reduziert Risiken, stärkt das Markenimage und sorgt für die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben.

Etablieren Sie eine nachhaltige Beschaffungsstrategie, machen Sie Ihr Unternehmen zukunftsfähig und leisten Sie einen wertvollen Beitrag zu einer verantwortungsvollen Wirtschaft.

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