Was sind OEM-Produkte? Bedeutung & Vorteile

Christina Peeters
Christina Peeters
8/26/2025

Lesezeit: 4 min.

OEM Produkte Titelbild

OEM‑Produkte sind für viele Unternehmen längst unverzichtbar. Vor allem im Maschinenbau und in Branchen mit komplexen Lieferketten sichern sie die Qualität, Wirtschaftlichkeit und Innovationsfähigkeit. Warum sind OEM-Produkte für Unternehmen strategisch so wichtig? Und worauf sollten Sie bei Auswahl und Zusammenarbeit mit Originalherstellern besonders achten?

OEM-Produkte: Bedeutung einfach erklärt

OEM steht für „Original Equipment Manufacturer“, was auf Deutsch so viel wie „Erstausrüster“ bedeutet. Konkret stellt ein OEM Produkte oder Komponenten her, die in die Erzeugnisse eines anderen Unternehmens integriert werden. Das Endprodukt trägt dann in der Regel nicht den Namen des OEM, sondern den des Unternehmens, das es vertreibt.

Im Kern bedeutet OEM damit, dass ein Hersteller ein Teil oder eine Baugruppe nach exakten Spezifikationen produziert, die ein anderes Unternehmen in seine eigene Maschine, Anlage oder sein Endprodukt einbaut. Dabei findet die OEM‑Produktion oft nach internationalen Qualitätsnormen wie ISO 9001 statt und ist auf die Bedürfnisse der weiterverarbeitenden Industrie zugeschnitten.

OEM‑Produkte sind also nicht nur Bauteile, sondern strategische Schlüsselkomponenten, auf deren Qualität und Passgenauigkeit sich ganze Produktionsprozesse stützen.

OEM im Maschinenbau und in anderen Branchen

Im Maschinenbau ist die OEM‑Produktion weit verbreitet. Unternehmen bauen komplexe Anlagen, die aus Hunderten Einzelkomponenten bestehen. Ob Motoren, Hydraulikeinheiten, Steuerungselektronik, Pumpen oder Lager – viele Teile werden nicht selbst gefertigt, sondern von spezialisierten OEM-Herstellern bzw. OEM-Unternehmen zugekauft.

Dieser Ansatz spart Entwicklungszeit, reduziert Investitionen in eigene Fertigungskapazitäten und ermöglicht es, auf bewährte Lösungen zu setzen. Gleichzeitig stellt er hohe Anforderungen an die Lieferkette: Komponenten müssen exakt zum Gesamtdesign passen, international normiert sein und pünktlich in die Montage gelangen. Oft sind OEM-Produkte nach internationalen Standards geprüft und verfügen über CE‑Kennzeichnungen oder TÜV‑Freigaben, um die Anforderungen des Marktes zu erfüllen.

Auch in der Automobilindustrie, Elektrotechnik oder Medizintechnik ist OEM üblich. Denken Sie an Airbag-Systeme, Batteriemodule oder Medizingeräte: Viele Endhersteller bauen auf OEM‑Produkte, weil sie auf Qualität, Zertifizierungen und eine eingespielte Lieferkette angewiesen sind.

Beispiele für klassische OEM‑Produkte

Antriebstechnik

Getriebe, Motoren oder Kupplungen, die in Maschinen und Anlagen integriert werden.

Elektronik

Steuerplatinen, Sensoren oder Displays, die von spezialisierten OEM‑Herstellern gefertigt werden.

Hydraulik und Pneumatik

Ventile, Zylinder oder Pumpen, die exakt auf den vorgesehenen Einsatz abgestimmt sind.

Maschinenkomponenten

Gussteile, Achsen oder Baugruppen, die in hoher Präzision geliefert werden.

5 gute Gründe für OEM‑Produkte

1. Hohe Qualität und Standards

OEM‑Hersteller sind auf ihre Produkte spezialisiert. Sie verfügen über modernste Produktionsstätten, erprobte Prozesse und zertifizierte Qualitätsmanagementsysteme.

2. Wirtschaftlichkeit

Statt eigene Fertigungskapazitäten aufzubauen, nutzen Unternehmen die bestehenden Strukturen des OEM. Das reduziert Investitionen, spart Entwicklungszeit und ermöglicht eine schnellere Markteinführung. Gerade im Maschinenbau, wo Bauteile oft in großen Stückzahlen benötigt werden, ist das ein entscheidender Faktor.

3. Planungssicherheit

OEM‑Produkte sind standardisiert und langjährig erprobt. Das minimiert das Risiko von Ausfällen und senkt den Aufwand für Nachbesserungen oder Reklamationen. Die Produktdokumentation ist umfassend, was die Einhaltung von Normen erleichtert.

4. Innovationsvorsprung

Viele OEM‑Hersteller investieren kontinuierlich in Forschung und Entwicklung. Als Kunde profitieren Sie von neuen Technologien, ohne selbst Entwicklungsressourcen binden zu müssen. So fließen Verbesserungen und Upgrades direkt in Ihre Produktion ein.

5. Fokus auf Kernkompetenzen

Durch den Zukauf von OEM‑Produkten können Sie sich auf die Bereiche konzentrieren, in denen Ihr Unternehmen seine größte Wertschöpfung erzielt. Ressourcen für Konstruktion, Qualitätssicherung und Logistik werden gezielt eingesetzt, anstatt auf viele Produktbereiche verteilt zu werden.

Mögliche Nachteile und Herausforderungen

Trotz ihrer vielen Vorteile bringen OEM-Produkte auch einige Herausforderungen mit sich. Unternehmen begeben sich unter Umständen in eine strategische Abhängigkeit vom OEM-Hersteller – insbesondere dann, wenn dieser kurzfristig Preise erhöht oder Lieferengpässe auftreten. Zudem sind individuelle Anpassungen oft nur eingeschränkt möglich, da OEM-Produkte meist standardisiert gefertigt werden.

Auch der Integrationsaufwand sollte nicht unterschätzt werden: Damit ein OEM-Teil nahtlos in das eigene System passt, sind klare Spezifikationen, abgestimmte Qualitätsanforderungen und verlässliche Liefertermine erforderlich. Mit einem strukturierten Beschaffungsprozess und einem erfahrenen Partner wie Line Up lassen sich diese Risiken jedoch frühzeitig erkennen und professionell managen.

OEM vs. ODM – was ist der Unterschied?

Neben OEM hört man oft den Begriff ODM (Original Design Manufacturer). Beide Modelle haben Gemeinsamkeiten, aber auch entscheidende Unterschiede:

  • Bei OEM-Modell liefern Sie als Kunde die Spezifikationen und das Design, der OEM produziert nach Ihren Vorgaben. Im Maschinenbau und in vielen Industrien ist das die bevorzugte Lösung, weil Unternehmen ihre eigenen Konstruktionsstandards umsetzen und maximale Kontrolle behalten wollen.

  • Beim ODM-Modell entwickelt und designt der Hersteller das Produkt selbst und liefert es unter Ihrem Markennamen. Diese Lösung kann interessant sein, wenn Sie ein Produkt mit wenig eigener Entwicklungsleistung anbieten möchten.

In beiden Fällen lohnt es sich, genau zu prüfen, wie viel Einfluss Sie auf Konstruktion, Materialien und Qualität haben und welche Zertifizierungen Ihnen der Hersteller bieten kann.

Mit OEM-Produkten effizienter beschaffen

OEM‑Produkte sind mehr als einfache Zukaufteile. Sie sind strategische Bausteine für Unternehmen, die effizient, qualitativ hochwertig und wettbewerbsfähig produzieren möchten. Denn sie ermöglichen es, auf spezialisierte Herstellerkompetenzen zuzugreifen, Innovationspotenziale zu nutzen und gleichzeitig Kosten zu senken.

Wer jedoch nur auf den Preis schaut, riskiert Qualitätsprobleme und Verzögerungen. Der Schlüssel liegt vielmehr in einem professionellen Beschaffungsprozess mit klar definierten Spezifikationen, Qualitätsstandards und verlässlichen Partnern.

Line Up begleitet Sie dabei, OEM‑Produkte nahtlos in Ihre Produktion zu integrieren. Sprechen Sie uns an, wenn Sie Ihre Beschaffung optimieren, neue Lieferanten finden oder bestehende Lieferketten absichern möchten.

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